Bereiche

Mündlicher Sprachgebrauch

Kinder und Jugendliche erfahren Sprache als zentrales Kommunikationsmittel: Über Sprache wird Beziehung gestaltet und so erfahren sie Lob, Zuwendung, Regeln, Zurechtweisung. Konflikte werden im Gespräch gelöst, mit Sprache wird getröstet, ermuntert, Kontakt aufgenommen. Sowohl in der Schule, als auch an außerschulischen Lernorten ist es wichtig, deutlich zu sprechen, weil man sonst nicht verstanden wird. Hier kann man üben, wie man im Geschäft beim Einkauf spricht (Trainieren in Realsituationen), wie man sich entschuldigt, wie man eine*n neue*n Schüler*in begrüßt oder wie man sich in einem Restaurant verständigt. Des Weiteren wird geübt, nach dem Weg zu fragen, sich nach der richtigen Bahnverbindung zu erkundigen, Telefon- und Verkaufsgespräche zu führen. In der Berufspraxisstufe erhält das Bewerbungs- und Vorstellungsgespräch für Praktika und Berufswahl besondere Bedeutung. Sie lernen darüber hinaus, sich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden und angebotenen Mitteln zu verständigen, auch und besonders im Sinne von UK (Unterstützte Kommunikation).


Handlungs- und produktorientierter Literaturunterricht und der ästhetische Genuss von Literatur

Der Literaturunterricht nimmt neben dem Lehren des Lesens und Schreibens einen großen Teil des Deutschunterrichts ein. Es handelt sich hier sowohl um den ästhetischen Genuss von Kinder- und Jugendliteratur durch Vorlesen, Erzählen oder auch Präsentation durch das Erzähltheater (Kamishibai), als auch um die aktive Auseinandersetzung mit den Themen und Inhalten von literarischen Werken. Besonders der Handlungs- und Produktorientierte Literaturunterricht fördert eine intensive Auseinandersetzung der Schüler*innen mit der Lektüre. „Unter handlungs- und produktionsorientiertem Literaturunterricht versteht man einen methodischen Ansatz, bei dem sich die Schüler*innen gestaltend, d.h. weiter- und umschreibend, Textstellen ergänzend, Textmuster imitierend, malend, vertonend und szenisch spielend mit Literatur beschäftigen. […] Statt nur begrifflich - analytisch Literatur zu untersuchen, sollen die Schüler*innen selbst literarische Sprache und andere ästhetische Ausdrucksformen in der Beschäftigung mit Texten verwenden. Diese sollen nicht nur behandelt, sondern vielmehr soll mit ihnen gehandelt werden, und die Schüler*innen sollen nicht nur rezipierend besprechend, sondern selbst produzierend auf sie reagieren.“ (vgl. Frederking/Krommer/Meier 2010, S. 311)

Gemeinsames (Vor-)Lesen von Kinder- und Jugendliteratur

Kinder und Jugendliche müssen motiviert werden, Schriftsprache zu entdecken. Diese Motivation entsteht, indem sie in unsere Bilder-, Symbol- und Schriftwelt hineinwachsen: Ihnen werden Geschichten vorgelesen, sie erleben, dass Erwachsene Schrift nutzen und Bücher genießen; die Schüler*innen entwickeln Spaß an Geschichten und Bilderbüchern und dürfen selbst in der Bücherei stöbern. In unregelmäßigen Abständen finden Literaturaktionen in- und außerhalb der Schule statt. Die Schüler*innen nehmen am Welttag des Buches teil, gehen klassenweise in eine Buchhandlung, lösen dort ihre Buch-Gutscheine ein und lesen anschließend gemeinsam diese jedes Jahr wechselnde Lektüre. Darüber hinaus unterstützen die Projekte „Zeitschriften in die Schulen“ der Stiftung Lesen als auch „Zisch- Zeitung in der Schule“ des Kölner Stadt-Anzeigers, die Bedeutung des Lesens, den Schüler*innen nahe zu bringen, indem sie Informationen des gesellschaftlichen und öffentlichen Lebens erfassen, zu ihrem Alltagswissen in Beziehung setzen und für eigene Zwecke nutzen können. Stufenübergreifende „Lesetage“, in denen Schüler*innen gemeinsam mit den Lehrern Bücher auf vielfältigste Weise erarbeiten und vorstellen: als Erzähltheater, durch Bilder über Beamer, als Bewegungstheater, als Mitmachtheater,… lassen die Schüler*innen in die abenteuerliche Welt der Bücher und deren Geschichten eintauchen.


Freies Schreiben

Das fängt an mit malen und kritzeln. Mit Kritzelbriefen zeigen uns die Kinder und Jugendlichen, dass sie jetzt so weit sind! Dass sie jetzt schreiben wollen, aber wir ihre Briefe nicht lesen können. Darum müssen sie unsere Schrift lernen. Die Regeln unserer Schrift entdecken unsere Schüler*innen selbst. Das Grundmaterial liefert ihnen das in allen Klassen eingeführte Buchstabenhaus mit sämtlichen Lauten und Anlautbildern. Hiermit können sie jedes Wort so schreiben, wie es sich anhört – jedes Wort, das ihnen wichtig ist. Für unsere Schüler*innen bieten wir zusätzliche Hilfen an: unser Fingeralphabet, mit dem man sich viele Buchstaben viel einfacher merken kann, das Schreiben am Computer
oder den Einsatz von Druckkästen, falls das Schreiben feinmotorisch (noch) zu schwierig ist.
Für das Schreiben freier Texte gibt es viele Anlässe:
- Einladungskarte zur Geburtstagsfeier, Karte und Briefe aus dem Urlaub; Abschiedsbriefe, Karten zu Feiern aller Art.
- Aufsätze „ Meine Sommerferien“, …
- Schreiben über Erlebnisse am Wochenende
- Steckbriefe, z.B. in Kooperation mit Schüler*innen aus dem Gymnasium Herkenrath
- Schreiben am PC (Textverarbeitungsprogramm)
- Bildergeschichten schreiben (Klick 5)
- Praktikumsberichte
- Anleitungen – Handlungsabläufe
- Erzählhefte zu besonderen oder alltäglichen Erlebnissen schreiben ( auch im Wechsel mit Eltern und Lehrern möglich)
- Einkaufszettel schreiben
- To-do Listen schreiben


Systematisches Einführen von Schriftelementen und Leseerfahrung

Natürlich geht es nicht ohne Übung. Dafür gibt es sowohl Sprach-, Schreib- und Leseanlässe im Unterricht der Klasse als auch klassenübergreifende Lerngruppen, in denen Schüler*innen anhand von Schreib- und Leselehrgängen in der Einführung von Schriftelementen unterrichtet werden. Der Erwerb von Lesefähigkeit basiert auf dem Modell eines erweiterten Lesebegriffs nach Günther (1986).


Schulbücherei

Die Schulbücherei ist ein wichtiger Ort der Lesekultur in unserer Schule und wird intensiv genutzt. Zur Förderung der Lesemotivation finden hier auch besondere Veranstaltungen für die verschiedenen Altersstufen (Vorstellung neuer Bücher, Autorenlesungen, Lese-Aktionstage zu bestimmten Themen etc.), aber auch regelmäßige Angebote für Interessierte (z.B. im AG-Bereich) statt.